PRF – oralchirurgische Behandlung mittels Eigenblut

PRF – geballte Kraft der Natur

In letzter Zeit wurde immer mehr berichtet über die sogenannte PRF oralchirurgische Behandlung.
Doch was ist PRF, und wie wird dies angewendet? Kurz zusammengefasst kommt die Abkürzung PRF aus dem Englischen „Platelet Rich Fibrin” und bedeutet in Deutsch „blutplättchenreiches Fibrin” (Thrombozyten Konzentrate).
Nach Blutentnahme beim Patienten und Zentrifugation dieses Eigenblutes entsteht ein gelartiges Material. Dieses Konzentrat enhält solche biologisch aktive Inhalte, welche unter anderem die Knochenstruktur durch immologische Abwehr unterstützt.

Durch die Tatsache, dass Eigenblut verwendet wird, ohne irgendwelche Zusatzstoffe, besteht bei dieser Anwendung kein Risiko.

Welche Vorteile bietet die PRF Behandlung, und wann kommt sie zur Anwendung?

Die PRF Behandlung kommt vorallem in der Oralchirurgie sowie in der Paradontologie zur Anwendung.

Folgende Eingriffe werden hauptsächlich vorgenommen:

Zur Auffüllung der Zahnlücke nach Entfernung des Zahnes. Dies fördert die qualitative Knochenbildung und Knochenform für eine spätere Implantateinsetzung.

Für einfache Kieferhöhlenanhebung (Sinuslift) oder in Kombination mit Zahnersatzmaterial, kann die nötige Knochendichte erreicht werden für die Implantateinsetzung. Ebenfalls wird der Heilungsprozess verkürzt.

Zur Anwendung nach Entfernung des Weisheitszahnes, wird lokal das Risiko einer Infektion verringert und die Heilung gefördert.

Bei Verschüssen der Gesichtshöhle wird der offene Knochenbereich Membran für Membran versiegelt, um die Sicherheit einer ordnungsgemässen Heilung zu erhöhen.

Geeignet für paradontal betroffene Zähne zur Behandlung von Knochendefekten.
Zur Anwendung von sogenannter Wurzelglättung (bei mehrwurzeligen Zähnen).

Insgesamt fördert der konzentrierte Gehalt an bioaktiven Substanzen in PRF ein gutes Knochenwachstum, verkürzt den Heilungsprozess und bietet Schutz vor Infektionen.
Da die Anwendung mit Eigenblut erfolgt, erhält der Patient keine biologisch aktiven Zusatzstoffe.

Fertiges PRF, bereit für die Formatierung.Fertiges PRF, bereit für die Formatierung.

Wie verläuft das Verfahren weiter?

Das Wichtigste an dieser Methode ist das Eigenblut des Patienten. Mit Hilfe einer speziellen Zentrifuge wird ein gelartiges Konzentrat hergestellt, das eine grosse Menge an sogenannten Wachstumsfaktoren enthält, die dem Risiko einer Entzündung bei der Knochenbildung entgegenwirkt.
Dazu braucht man „lediglich” eine Blutentnahme, deren Menge durch die Grösse des zu behandelnden Bereichs begrenzt ist. Das bedeutet, dass auch bei grösseren Bereichen nur eine kleine Menge benötigt wird. Dem entnommenen Blut wird kein Zusatzstoff oder chemische Substanz zugeführt, und die Röhrchen werden unmittelbar nach der Blutentnahme in die Zentrifuge gestellt.
Das aus der Zentrifuge resultierende Produkt wird in den behandelten Bereich des Mundes, d.h.in die Zahnlücke eingebracht. Im Wesentlichen wird dadurch die Basis für die zu erreichende Knochenform geschaffen. Dank der konzentrierten Wachstums- und immunologischen Faktoren fördert es ausserdem den Prozess der Knochen- und Wundheilung.
Um PRF in der gewünschten Position zu halten, wird eine spezielle Nahttechnik angewandt.
Da PRF aus Eigenblut hergestellt wird, hat es keine schädlichen Auswirkungen und verursacht keine Komplikationen.

PRF Behälter und dazugehörige Instrumente.PRF Behälter und dazugehörige Instrumente.

Warum soll nach Zahnentfernung PRF angewendet werden ?

In manchen Fällen ist eine Zahnentfernung unumgänglich. Schon der Verlust eines Zahnes kann zu vielen unerwünschten Veränderungen in der Mundhöhle führen. Die an die Lücke angrenzenden Zähne bewegen sich, fallen aus. Auch die gegenüberliegenden Zähne ohne Lücke können sich aus der Zahnstellung bewegen und eine sogenannte Zahndehnung auslösen. In unserem Organismus wird die Form von der Funktion dominiert. Der Knochenabbau beginnt im Bereich der Zahnlücke, da die Zähne keine Kaukraft auf die Kieferknochen ausüben.

Alles in allem löst sich das fein abgestimmte System des Gebisses auf, was aufgrund der veränderten Anatomie und der Schwierigkeit, der Mundhygiene aufrechtzuerhalten, eine „Kettenreaktion” auslöst. Durch die sich vermehrt bildende Karies und die krankhaft veränderte Rotationsbelastung, kommt es zu einer Schädigung des Zahnhalteapparates. Dies verursacht einen Verlust von immer mehr Zähnen. Dieser „Teufelskreis” nennt sich „circulus vitiosus”.
Schon der Verlust eines einzelnen Zahnes erfordert daher so schnell wie möglich einen Zahnersatz, um diese schädlichen, lebenslangen Prozesse zu stoppen.

Nach unserer heutigen Erfahrung sind Zahnimplantate die dauerhafteste Möglichkeit, verlorene Zähne zu ersetzen. Der kritischste Teil des Implantatsitzes ist jedoch die richtige Menge und Qualität des Knochengewebes.

Das PRF Verfahren nach der Zahnentfernung trägt dazu bei, den zur Implantation vorgesehenen Knochen zu erreichen.

Schon der Verlust eines einzelnen Zahnes kann schwerwiegende Folgen haben – der Verfall des Zahnhalteapparates beginnt, sobald die Zähne verloren gehen.

Schon der Verlust eines einzelnen Zahnes kann schwerwiegende Folgen haben – der Verfall des Zahnhalteapparates beginnt, sobald die Zähne verloren gehen.